Katholischer Deutscher Frauenbund Schierling

   
Gerechtigkeit fließe wie Wasser

Frauen feierten den Weltgebetstag zum Thema „Was ist denn fair?“

Der Weltgebetstag 2017 führte auf die Philippinen, ein katholisch geprägtes Land mit Naturschönheiten, zerstörerischen Naturgewalten, wenigen wohlhabenden Familienclans und Armut bei großen Teilen der Bevölkerung. In Kirchengemeinden in über 170 Ländern der Erde gestalteten am ersten Freitag im März Frauengruppen unterschiedlicher christlicher Konfessionen die Liturgie der Philippinas. In Schierling feiern katholische und evangelische Frauen den Weltgebetstag immer gemeinsam. Heuer trafen sie sich im katholischen Pfarrheim.

Ein Team von über 20 Philippinischen Frauen aus neun unterschiedlichen Konfessionen hat den Gottesdienst „Was ist denn fair?“ verfasst. Sie ließen mit Merlyn, Celia und Editha drei fiktive Frauen zu Wort kommen, die von Armut, Ausbeutung, Migration und den dramatischen Folgen des Klimawandels berichteten. Maria Schmalhofer und Renate Fabritius hatten zusammen mit Bärbl Böhm, Astrid Brikmann, Sigrid Dobler und Gudrun Lederer diese Feier vorbereitet und sich mit den Texten und Liedern befasst. Jetzt trugen sie die Texte vor. Diese erzählten von schweren Schicksalen, aber auch von Gottvertrauen, Zuversicht und Hoffnung auf eine bessere Zukunft. In einem Gebet hieß es: „Gott, die einfachen Ausreden sind uns ausgegangen und wir müssen unser Versagen eingestehen. Wir müssen es verantworten, wenn wir auf die Hilferufe der Menschen nicht reagieren. Begeistere uns und lass uns handeln.“

   

Bärbl Böhm, Sigrid Dobler, Renate Fabritius, Maria Schmalhofer, Gudrun Lederer und Astrid Brikmann (von links) hatten alles für die Feier des Weltgebetstags vorbereitet und gestalteten die Liturgie.

Die Lieder waren von den Philippinen, aber mit deutschen Texten. Sie wurden gemeinsam gesungen. Trotz aller Ungerechtigkeiten und Unterdrückungen im Land waren die Lieder sehr ansprechend, mit gefühlvollen, auf Gott vertrauenden Worten und fröhlichen, klangvollen Melodien. In den Liedern wurde immer Gott gelobt und gepriesen und meistens wurde auch um Freiheit und Gerechtigkeit für alle Menschen gefleht. So hieß es zum Beispiel: „Für die Heilung aller Völker bitten wir dich, Gott der Welt, dass gerecht die Menschen teilen alle Gaben, Macht und Geld. ... Was Lebendigkeit verhindert, lass nicht zu auf dieser Welt. Nicht für Neid und Eitelkeiten sind wir in die Zeit gestellt.“ Oder: „Gerechtigkeit fließe wie Wasser, sei Quelle für unser Tun. ... Großmut für alle, die herrschen, Zuflucht für Menschen in Not ... Klugheit für die, die entscheiden ... Rechte für Kinder und Frau’n ... Rosen am Stacheldrahtzaun.“

In der Lesung aus dem Matthäus-Evangelium ging es darum, dass ein Weinbergbesitzer alle Arbeiter gleich behandelt, egal wie lange sie für ihn gearbeitet haben. „Jesus vergleicht das Reich Gottes mit der Großzügigkeit des Landbesitzers“, hieß es im nachfolgenden Text. Und: „Auf den Philippinen ist es üblich, beim Pflanzen und Ernten von Reis die Nachbarschaft um Hilfe zu bitten. Niemand wird dafür bezahlt, aber alle bekommen etwas von der Ernte. So werden Mitgefühl und Sorge füreinander in die Tat umgesetzt.“

   

Im Stuhlkreis um eine Kerze sitzend feierten viele Frauen beider Konfessionen in Schierling den Weltgebetstag.

Als Geschenk für jede Anwesende gab es während der Feier kleine Tüten mit Reis. Es wurde auch eine Kollekte durchgeführt für Frauen- und Mädchenprojekte in Europa, Lateinamerika, Afrika, Asien und im Nahen Osten. Den Abschluss bildete das sehr klangvolle und hoffnungsfrohe Lied „Der Tag ist um, die Nacht kehrt wieder“. Eine der vier Strophen lautete: „Kaum ist die Sonne uns entschwunden, weckt ferne Menschen schon ihr Lauf, und herrlich neu steigt alle Stunden die Kunde Deiner Wunder auf.“

Maria Schmalhofer, Vorsitzende des gastgebenden katholischen Frauenbundes, bedankte sich bei allen Besucherinnen für's Mitfeiern und lud sie noch zu einem gemütlichen Beisammensein mit Tee und Kuchen ein, was gerne angenommen wurde.

   




   

   

   


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