Gärtnerfrust oder Küchenlust?
Manches Unkraut hat mehr wertvolle Inhaltsstoffe als
unser Kulturgemüse
Der Titel des Vortrags bei der Monatsversammlung des
Schierlinger Frauenbundes hatte viele Mitglieder angelockt. Und die
Referentin Angela Marmor aus Mallersdorf enttäuschte die Frauen nicht. Mit
zahlreichen Bildern umrahmt, erläuterte sie ausführlich den Nutzen und die
Wirksamkeit vieler Pflanzen, die wir als Unkraut achtlos ausreißen.
Nach der Begrüßung durch Roswitha Maurer stellte die
Kräuterpädagogin Angela Marmor viele heimische Pflanzen vor, die früher
normale Nahrungsmittel waren, die als Heilpflanzen genutzt wurden oder zum
Putzen dienten. Den Ackerschachtelhalm, der über 80% Kieselsäure enthält,
verwendete man zum Reinigen und Polieren von Geschirr und Silber oder als
Badezusatz. Die mineralstoffreiche Brennnessel ist nicht nur eine wirksame
Gartentinktur, für den Menschen ist sie als Tee ideal zum Entwässern. Der
unverwüstliche Giersch bereichert jeden Salat und jedes Gemüsegericht mit
vielen Vitaminen, Eisen und Kalium. Verglichen mit unseren bekannten
Salaten und unserem Gemüse sind Wildpflanzen wahre Vitaminbomben.
Franzosenkraut, Vogelmire und Brennnessel haben einen vielfach höheren
Eisenwert als Spinat. Durchschnittlich warten Wildkräuter mit einem etwa
23-fachen Gehalt an Vitalstoffen auf.
Die Referentin fragte, warum wir mühsam Kulturgemüse
ziehen und nicht unverwüstliche Wildpflanzen in unseren Garten und auf
unsere Teller holen. Der Grund sei wohl auch, weil das „Unkraut“ oft etwas
bitter schmeckt. Sie schlug vor: „Suchen Sie für sich die goldene Mitte
und mischen Sie Ihren Salat mit einer Handvoll Wildkräuter. Oder
bereichern Sie Ihren Brotaufstrich damit.“ Am Ende des Vortrags zeigte
Angela Marmor ihre mitgebrachten Wildpflanzen und diskutierte noch eine
ganze Weile mit einigen der Frauen. Wer sich für Wildkräuter interessiert,
kann sich auf ihrer Homepage www.lustaufunkraut.de informieren oder zu
einem Kräuter-Kochkurs oder einer Kräuter-Wanderung anmelden.
Angela Marmor (auf dem ersten Bild links) ging am Tisch mit den
mitgebrachten Wildkräutern noch auf
viele Fragen ein:
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