Bei der Maifeier des Schierlinger KDFB provozierten
Christine Zellner und Marlene Schindlbeck, kurz die „Verblühten
Schönheiten“, eine Lachsalve nach der anderen. Sie erzählten lustige
Gedichte und witzige Geschichten. Sie sangen Lieder vom Verheiratetsein,
von einer Frau-Mann-Diskussion, vom Lebm und Zungenbrecher-Lieder. Dabei
gab es Vorspiel, Zwischenspiel und Nachspiel, natürlich mit Strophen
dazwischen. In der Pause servierte die Vorstandschaft für alle eine
leckere Brotzeit.
Frauenbund-Vorsitzende Stilla Ramsauer hielt die
Begrüßung der Gäste im schön dekorierten Pfarrsaal sehr kurz, freute sie
sich doch auch auf die „Verblühten Schönheiten“. Schon durch ihr Auftreten
belustigten diese die Besucherinnen. Auf dem Kopf trugen sie farbige
Strohhüte mit einem krachbunten Blumenkranz, dazu farblich passende
Kleidung. Christine Zellner begleitete die Lieder mit ihrer Gitarre,
Marlene Schindlbeck hatte ihre Drehorgel dabei.
Nach dem Begrüßungslied und einem Drehorgelstück
durften die Gäste bei „Was kochst?“ gleich mitsingen, und zwar: „‚Aha!‘
sagt er. ‚Mhm!‘ sagt sie.“ In dem Lied „Die verblühten Schönheiten“
trauerten Christine und Marlene vergangenen Zeiten nach, bedauerten, dass
sie damals so wählerisch waren, und versicherten, dass sie heute jeden
erhören würden, der sie haben will. Bei „Oans is gwiss, dass guad is, wenn
ma guad verheirat is“ erzählten sie musikalisch, wie es in einem Bergdorf
früher so drunter und drüber gegangen ist. In dem Gedicht von der
Familienfeier verriet eine erst zurückhaltende 100-jährige plötzlich ganz
lebhaft Interna aus ihren vier Ehen.
Bei den Zungenbrecher-Liedern hatte das Publikum beim
Mitsingen so seine Schwierigkeiten, was die beiden Sängerinnen gar nicht
berührte. Bei ihnen hörte es sich an, als hätten sie Zungen mit
Verrenkschutz. „Des muas ma bloß oft gnua übm, dann geht's scho“, bemerkte
Christine Zellner später lapidar auf eine diesbezügliche Nachfrage. Beim
Riesennega, der im Nieslreng vor der Liesl ihrm Fenster steht, waren die
Zuhörerinnen dann auch mehr mit Lachen beschäftigt als mit Mitsingen.
Neben all den lustigen Sachen gaben die „Verblühten
Schönheiten“ den Gästen auch einen Tipp für den Alltag. Sie sangen: „Wiara
Schaukl is 's Lebm, kaam bist untn no gwen, schwingts di wieda in d' Höh
und dir tuat nix mehr weh.“ Die Brotzeit, die die Damen von der
Vorstandschaft des Frauenbundes in der Pause servierten, war nicht nur ein
Gaumenschmaus, sie war so schön angerichtet, dass auch das Auge etwas zum
Genießen hatte.
Damit die Besucherinnen mehr mitsingen konnten, teilten
die Interpretinnen zwei Liedtexte aus. Das König-Ludwig-Lied begleitete
Marlene mit der Drehorgel, wobei sie jeweils Vorspiel, die einzelnen
Strophen, Zwischenspiel und Nachspiel ankündigte. Der zweite Liedtext
passte genau für das anwesende Publikum und so schmetterten alle nach
einer bekannten Melodie: „... Wir haben Pep, wir haben Stil, an uns ist so
viel Sex-Appeal, wir sind die Girls vom Frauenbund! ...“ Und das sogar mit
Unterstützung von Pfarrer Josef Helm, der nach einem anderen Termin noch
in den Pfarrsaal gekommen war. Zum Abschluss sangen alle zusammen noch die
Bayernhymne, danach verabschiedeten sich die „Verblühten Schönheiten“ mit
dem Lied „Feierabend“.
Stilla Ramsauer (2. v. li.) und Inge Blümel (re.) bedankten sich bei
Christine Zellner (li.) und Marlene Schindlbeck für das kurzweilige und
amüsante Unterhaltungsprogramm