Der Weg ist das Ziel, einen Umweg gibt es nicht
Wolfgang Mortensen erzählte interessante
und wundersame Geschichten von seiner Pilgerreise auf dem Jakobsweg
Wenn sich ein ehemaliger
Bankdirektor, der jetzt zwei Firmen hat und Dozent bei diversen Akademien
ist, auf den Weg macht, dann muss das schon ein ganz besonderer Weg sein.
Wolfgang Mortensen aus Regenstauf berichtete bei der Monatsversammlung des
Schierlinger Frauenbundes von seiner Pilgerreise auf dem Jakobsweg.
Nach der Begrüßung der
Gäste durch Frauenbund-Vorsitzende Stilla Ramsauer erklärte Wolfgang
Mortensen erst einmal den Unterschied zwischen einer Wallfahrt und einer
Pilgerreise. Eine Wallfahrt macht man meist aus einem konkreten Anlass,
als Bittgang oder zum Dank für erhaltene Hilfe. Auf eine Pilgerreise
begibt man sich, um zu sich selber zu finden oder um einen neuen
Lebensabschnitt zu beginnen. Eine Pilgerreise ist also eher spirituell.
Sie wird meist in Abschnitten absolviert. Dabei geht man eine bestimmte
Strecke und fährt per Bahn wieder nach Hause. Man kümmert sich um seine
Angelegenheiten oder wartet bis zum nächsten Urlaub, dann fährt man mit
dem Zug zum letzten Standort und pilgert weiter. Zeichen und Wegweiser für
den Jakobsweg ist eine Muschel.
„Wichtig bei einer
Pilgerreise ist vor allem das Schuhwerk“, so Jakobspilger Mortensen. Feste
Wanderschuhe und leichte Schuhe für abends müssen dabei sein. Ebenso ein
Schlafsack, falls man nachts einmal kein Zimmer bekommt und im Heu oder
Stroh übernachten muss. „Einen Umweg gibt es beim Pilgern nicht. Es ist
immer der eigene Weg, den man geht, also der Weg, der für einen bestimmt
ist“, versicherte der Referent. Per Beamer zeigte er viele Fotos von
seinem Weg, der ihn bisher in mehreren Etappen von Regensburg über
Kelheim, Donauwörth, Dillingen, Ulm, Konstanz und Einsiedeln in der
Schweiz bis nach Frankreich führte. Sehr unterhaltsam erzählte er viele
interessante und auch einige wundersame Geschichten zu den Bildern. So
sprach er unter anderem von einem schwarzen Milan, der wochenlang immer
wieder über ihm kreiste und ihm sogar manchmal den Weg wies. Sobald es
seine Zeit zulässt, wird er seinen Jakobsweg fortsetzen, bis er irgendwann
in Santiago de Compostela in Spanien ankommt.
Stilla Ramsauer bedankte sich
bei Wolfgang Mortensen für den sehr kurzweiligen und interessanten Vortrag.
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