Gold, Marmor, Weihrauch, Gewürze und viel Sand
Fritz Wallner und Inge
Blümel berichteten bei der KDFB-Monatsversammlung über eine Reise durch
das Sultanat Oman, die Heimat Sindbads
Einmal eintauchen in die
faszinierende Welt des Orients, das konnten die Besucher der
Monatsversammlung des Schierlinger Frauenbundes. Für die, die bei der
Reise dabei waren, wurden die Erinnerungen wieder wach. Fritz Wallner
berichtete von den vielen unterschiedlichen Stationen und überwältigenden
Erlebnissen der Reise, Inge Blümel zeigte per Beamer die Fotos dazu. Das
Sultanat Oman ist ein Land voller Gegensätze mit einfachen Lehmhäusern,
aber auch prunkvollen Palästen aus Marmor und Gold.
Gebannt folgen die Besucher
den Ausführungen von Fritz Wallner.
Frauenbund-Vorsitzende
Stilla Ramsauer begrüßte die vielen Gäste, darunter etliche Teilnehmer der
Reise in den Oman. Auch der ehemalige Schierlinger Pfarrer Hans Bock war
bei der Reise dabei und jetzt auch beim Vortrag. Ramsauer las einen
Dankesbrief vor von der Frau aus dem im Juni überschwemmten Deggendorfer
Ortsteil Fischerdorf, für die beim Sommerfest gesammelt worden war. Dann
übergab sie das Wort an Fritz Wallner und Inge Blümel. Zur Einleitung
beschrieb Wallner die Reiseroute von München über Abu Dhabi nach Muscat im
Norden des Oman und Salalah im Süden. Bei durchweg schönstem Wetter zeigte
Reiseleiterin Jeanette den Besuchern die Sehenswürdigkeiten und
Besonderheiten.
Die 278 Fotos
vermittelten einen lebhaften Eindruck, wie faszinierend diese Reise war.
„Das aber selbst zu erleben, war noch viel überwältigender“, schwärmte
Fritz Wallner und die, die dabei waren, gaben ihm recht. Wo im Oman Wasser
ist, ist es grün und es gibt viele Blumen und Palmenhaine. Der Sultan hat
sieben Paläste, die er aber nicht alle selber bewohnt. Das Parlament ist
sehr fortschrittlich, ihm gehören auch Frauen an. Es gibt ein
Gesundheitswesen und eine Sozialstruktur, die vom Sultan aufgebaut wurden.
Außergewöhnlich viele Besucher
wollten den Reisebericht hören und die Fotos sehen.
Muscat ist eine Stadt im
Norden des Oman mit riesigen Straßen, vielen Kreisverkehren und
beeindruckenden Bauten, viele davon mit Marmor. Die Reisegruppe aus
Schierling besuchte das Ethnologische Museum und den „Souq Mutrah“, den
größten Basar im Oman, in dem es in einem Labyrinth kleiner Gassen
Gebrauchsgegenstände, Kleidung, Schuhe, Taschen, Gewürze und Gold gibt.
Der Goldschmuck hat dort 22 Karat (Feinheit: 917), ist also fast reines
Gold. Unser 333er Gold hat nur 8 Karat.
Wie im Märchen kamen sich
die Reisenden vor beim Anblick der Paläste und der
„Sultan-Quaboos-Moschee“. Sie wurde 2001 erbaut und bietet Platz für
20.000 Gläubige. Nicht nur von außen zeigt sich die ganze Pracht
orientalischer Baukunst. Der Teppich im Inneren ist 4.000 Quadratmeter
groß, wurde von 600 Frauen in 4 Jahren gewebt und millimetergenau an die
marmornen Nischen und Säulen angepasst. Die Wände zieren endlose filigrane
Goldarbeiten. Die Decke schmücken Kronleuchter mit Swarovski-Kristallen,
die 15 Meter hoch, acht Meter breit und acht Tonnen schwer sind. Es gibt
einen kleineren, eher unscheinbaren Raum für die Frauen und einen großen,
sehr prunkvollen Gebetsraum für die Männer.
Die Reisenden besuchten
auch das Grab des Propheten Hiob. Fritz Wallner erzählte die Legende von
Hiob, dem vom Satan als Prüfung alle zehn Kinder, der gesamte Besitz und
die Gesundheit genommen wurde, der aber nie das Vertrauen in Gott verlor
und dafür von Gott mit langem Leben, doppeltem Besitz und wieder zehn
Kindern belohnt wurde.
Eine der ersten Sehenswürdigkeiten
der Oman-Reise war der Al-Alam-Palast in Muscat.
Im Oman stößt man immer
wieder auf große Wasserbecken bzw. Wasserspeicher. Das sind grüne Inseln,
von denen ein Rinnen-Bewässerungssystem zu Orten, Bäumen oder Feldern
führt. In solchen Oasen blüht das Leben und der Handel. In der Gegend um
Salalah gibt es viele wilde Weihrauchbäume. Der Weihrauchbaum gehört zur
Familie der Balsambaumgewächse. Diese Bäume werden eingeritzt und das
austretende Gummiharz wird luftgetrocknet. Es gibt verschiedene
Weihrauch-Klassen, je heller, desto wertvoller. Weihrauch wird nicht nur
als Räucherwerk verwendet. Die Klasse 1 ist auch ein Arzneimittel mit
antibiotischer Wirkung. Dieses wird eingesetzt bei Krankheiten der
Atemwege, bei Verdauungsproblemen, bei chronisch entzündlichen
Erkrankungen, bei Rheuma und Arthrose. Den Räucher-Weihrauch gibt es in
vielen verschiedenen Duftrichtungen. Eine mitgebrachte Duftprobe wurde
jetzt beim Vortrag zum Reinschnuppern aufgestellt.
Auf den Märkten wird
Weihrauch vielfach neben wohlriechenden ölen und Parfums angeboten. Die
Parfums hatten es natürlich besonders den Damen der Reisegruppe angetan.
Allen voran der Duft „Gold“ der Marke „Amouage“, den der Sultan extra
kreieren lies und der ein einzigartiger orientalischer Duft ist. Er wird
auch „Geschenk der Könige“ genannt. Von diesem Parfum kosten 100 ml bei
uns einige hundert Euro. So manche Schierlingerin konnte nicht widerstehen
und nutzte den günstigeren Preis, um sich mit diesem edlen Parfum zu
verwöhnen.
Im Burj Al Arab, dem
architektonischen Markenzeichen am feinen Sandstrand von Jumeirah,
das wie ein geblähtes
Segel aussieht, genoss die Schierlinger Gruppe nach diesem Foto
ein ausgezeichnetes
Abendessen.
Weiter ging es zur
versunkenen Stadt Ubar, einer Stadt aus der Antike, die erst 1992 entdeckt
wurde und auch „Atlantis der Wüste“ genannt wird. Um den Ort Shisr herum
gibt es einige kreisrunde Felder, genau so groß, wie es die
Bewässerungsanlage zulässt. Die Sandwüste „Ramlat Al Wahiba“ ist ein
endlos scheinendes Dünenmeer. Ein ungewöhnliches Erlebnis war auch ein
Picknick in der Wüste, das dank der vielen unterschiedlichen, frischen
Früchte ein besonderer Genuss war. Brot gibt es im Oman nur als Fladen.
Auf dem weiteren Weg
kamen die Orientreisenden an einer Werft vorbei. Die Bauart der Schiffe
ist dort immer noch so wie vor hunderten Jahren und ist reine Handarbeit.
Am „Turtle Beach“ konnte die Gruppe eine Grüne Meeresschildkröte dabei
beobachten, wie sie ihre Eier in eine Mulde im Sand legte und diese Mulde
dann mit den Hinterbeinen mit Sand bedeckte. In einer Oase wurden die
Schierlinger in einem Beduinenzelt bewirtet. Für den ganz besonderen Kick
sorgten Fahrten in Jeeps auf steile Sanddünen hinauf und wieder herunter.
Dass das Adrenalin pur war, konnte man auch auf den Fotos sehen.
Nizwa ist eine Oasenstadt
mit einer berühmten Festung. Mit einem ausgeklügelten Bewässerungssystem
in Rinnen werden vor allem Bananenstauden bewässert. Kamele kommen in
Wüstenregionen sehr häufig vor, weil sie extreme Temperaturen oder eine
dünne Atmosphäre in hohen Lagen gut aushalten und lange ohne Wasser
auskommen können. Deshalb gibt es immer wieder große Kamelmärkte. Es
heißt, das Kamel sei der beste Freund des Beduinen.
Der Personentransport in der Innenstadt
über die hereinragenden Meeresarme
erfolgt mangels Brücken mit kleinen Wassertaxis.
Auf der Reiseroute lagen
hohe Berge mit wunderbarem Ausblick und eher einfachen Gebirgsdörfern mit
Steinhäusern, außerdem Dörfer mit Lehmhäusern, die Palastfestung
„Jabreen“, archäologische Ausgrabungsorte, üppige grüne Oasen, ein
Palmenpark, das Nationalmuseum, ein Fleisch- und Fischmarkt und noch
einige Ziele, die überwältigende Eindrücke hinterließen.
Ein Kulturschock
erwartete die Reisegruppe in Dubai. Von der Welt der Wüste, in der zwar
die Moscheen prunkvoll, aber die meisten Häuser aus Lehm gebaut und eher
einfach gestaltet sind, kamen sie in die Welt des Goldes, des Marmors und
der Gewürze. Die künstlich geschaffene Palmeninsel im Meer, viele
beeindruckende Wolkenkratzer, ein prunkvoller Herrscherpalast, ein großes
Museum mitten in der Stadt, ein dreistöckiges Aquarium im Hotel, viel
Marmor und Gold, große Einkaufszentren und Basare, es gab unendlich viel
zu bestaunen. In den Basaren werden unzählige Gewürze und Früchte sowie
Fische, Fleisch, Gebrauchsgegenstände, Taschen, Kleidung, Stoffe und so
viel Goldschmuck angeboten, dass an einigen Stellen die ganze Straße in
leuchtendem Gold erstrahlt. Pro Jahr werden etwa sieben Tonnen Gold
umgeschlagen. Der Wolkenkratzer „Burj Khalifa“ ist 828 m hoch und wurde
2010 als höchstes Gebäude der Welt eingeweiht. Die elfenbeinweiße
„Jumeirah-Moschee“ ist eine überwältigende Synthese aus traditioneller und
moderner arabischer Architektur.
Im letzten Reiseziel Abu
Dhabi steht die drittgrößte Moschee der Welt. Sie hat 82 Kuppeln und
bietet Platz für mehr als 40.000 Gläubige. Innen ist alles sehr filigran
gearbeitet. Wände und Säulen sind aus Marmor und mit viel Gold verziert.
Am Boden liegt der größte Teppich der Welt. Es heißt, er sei über 7.000
Quadratmeter groß und 47 Tonnen schwer. In Abu Dhabi stieg man schließlich
wieder ins Flugzeug, das die Reisenden zurück nach München brachte. Der
Reisebericht bot den Besuchern überwältigende Bilder und eine sehr
eindrucksvolle Schilderung der 14-tägigen Reise.
Stilla Ramsauer (links) bedankte sich bei Fritz
Wallner und Inge Blümel für den
bezaubernden orientalischen Abend.
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