Katholischer Deutscher Frauenbund Schierling

   
Lebenslust statt Ärgerfrust

Monika Röttger gab beim Frauenbund Tipps zum kreativen Umgang mit Ärger

In grauer Vorzeit waren die Menschen darauf angewiesen, bei Gefahr sofort in den Stressmodus zu schalten und zu kämpfen oder davon zu laufen. Der heutige Mensch braucht in der Regel beides bei Ärger oder Stress nicht mehr machen, aber der Körper reagiert immer noch so wie zu Urzeiten. Die Folgen dieser nicht abgebauten Stresshormone sind unter anderem Nervosität, Angstzustände, hoher Blutdruck, Magen-, Rücken- oder Kopfschmerzen. Die langjährige Lebensberaterin Monika Röttger zeigte mit einem sachlichen, aber auch humorigen Vortrag beim Schierlinger Frauenbund, woher Ärger kommt und wie man ihn abbauen oder vermeiden kann.

Die KDFB-Vorsitzende Stilla Ramsauer und die Bezirksvorsitzende des Frauenbundbezirks
Mallersdorf Eva Biller bedanken sich bei Monika Röttger für den informativen Vortrag (v. re.).

Die Schierlinger KDFB-Vorsitzende Stilla Ramsauer begrüßte im katholischen Pfarrheim die zahlreichen Besucher sowie Eva Biller, die Bezirksvorsitzende des Frauenbundbezirks Mallersdorf, und Monika Röttger, die Referentin des Abends. Monika Röttger ist seit 40 Jahren Ehe-, Familien- und Lebensberaterin. Sie empfahl gleich zu Beginn, lieber entspannt zu leben statt Ärger zu schieben. Allein durch das Wort „Ärger“ werden oft schon negative Emotionen frei gesetzt. Die Rednerin bat die Anwesenden, sich gegenseitig in Murmelgruppen, wie sie es nannte, von erlebtem Ärger zu erzählen. Nach ein paar Minuten stellte sie fest, dass Gefühle ansteckend sind. Das beste Beispiel sei das Gähnen. Genauso löse Ärger, von dem man hört, Erinnerungen an eigenen Ärger aus.

„Ärger ist wie Stress und schadet Körper und Geist. Der Körper ist in Aufruhr und schaltet auf Kampf- oder Fluchtmodus, der sich in höherem Blutdruck, erhöhtem Herzschlag und herabgesetzter Verdauung äußert. Obwohl wir heutzutage nicht mehr kämpfen oder flüchten müssen, sind wir noch genauso gebaut wie zu Urzeiten“, sagte sie. Wenn wir also nicht körperlich reagieren können, bleiben dennoch die Symptome. Gefühlsmäßig äußere sich Ärger als Angst, Hilflosigkeit, Wut, Rage, Hyperaktivität, Geschäftigkeit oder als Denkblockade. Monika Röttger ging ausführlich auf die Ursachen von Ärger ein. Erst wenn jemand wisse, warum er sich ärgert, könne er oder sie auch erfolgreich den Ärger bekämpfen.

Als Ärger empfinden wir meistens Worte oder Dinge, die einen Nerv treffen, die also unser vielleicht schon angeknackstes Selbstwertgefühl verletzen. „Man muss aber nicht immer perfekt sein und man sollte selber sorgsam mit sich umgehen“, mahnte Monika Röttger. Ärger solle man weder austoben noch schlucken. Wichtig sei, sich zu überlegen, ob der Ärger auslösende Blick oder das Wort vielleicht ganz anders gemeint sein könne, als man es verstanden habe. Jemanden nicht anzuschauen könne ein Zeichen von Missachtung sein, aber auch ein Zeichen von Schüchternheit. Es liege immer in unserem eigenen Ermessen, wie wir eine Sache bewerten. „Legt nicht jedes Wort auf die Goldwaage oder geht einfach auf d'Seitn und lasst den Ärger vorbei“, schmunzelte die Referentin. Und sie gab den Anwesenden noch weitere Tipps für mögliche Reaktionen in akuten Ärgersituationen sowie auch Hinweise, wie sie Ärger vermeiden und dadurch ihr Leben stressfreier und gesünder gestalten können.

   

   

   


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