Katholischer Deutscher Frauenbund Schierling

   
Die Chefin vom Frauenbund zieht Resümee

Interview mit Stilla Ramsauer, der ersten Vorsitzenden des Schierlinger KDFB
(Laberzeitung am 02.09.2015)
   

Fast 16 Jahre leitet sie jetzt die Geschicke des Schierlinger Frauenbundes. Bei der nächsten Neuwahl möchte Stilla Ramsauer die Leitung in jüngere Hände legen. Hier verrät sie, wie sie zum KDFB kam und was sie in den turbulenten Jahren als Frauenbundvorsitzende alles erlebt hat.

Frau Ramsauer, Sie haben den Schierlinger Katholischen Frauenbund lange Jahre geleitet und reformiert. Wie sind Sie denn überhaupt zum Frauenbund gekommen?

Stilla Ramsauer: Anfang der 1990er Jahre war ich zusammen mit anderen Frauen in einer Eltern-Kind-Gruppe. Allerdings waren unsere Kinder dann 1993 dieser Gruppe entwachsen und wir fanden es schade, wenn wir uns nicht mehr treffen würden. Also haben zehn Frauen beschlossen, dem Frauenbund beizutreten, um einmal im Monat einen festen gemeinsamen Termin zu haben. Außerdem ist der Frauenbund ein Träger der Eltern-Kind-Gruppen, da lag das nahe.

Wie kam es dazu, dass Sie nach drei Jahren Kassiererin und nach sieben Jahren gleich Vorsitzende wurden?

Stilla Ramsauer: Nach meinem Eintritt schloss ich mich der „Gruppe junger Frauen“ unter der Leitung von Ingrid Hofstetter-Compensis an und engagierte mich bei der Vorbereitung der Treffen, der Auswahl der Themen, und so weiter. Ich war damals eine junge Mutter mit Mann und einem Grundschulkind und arbeitete nur an einem Tag in der Woche. Also hatte ich Zeit und sah es als Herausforderung und Aufgabe an, mich für andere einzubringen. Als ich dann Kassiererin war, band mich die damalige Vorsitzende Maria Huber in immer mehr Aufgaben mit ein. Als sie bei den Neuwahlen im Jahr 2000 ihr Amt zur Verfügung stellte, ließ ich mich aufstellen und wurde prompt gewählt.

Wie war das in Ihren ersten Jahren beim Frauenbund?

Stilla Ramsauer: Unsere Schierlinger „Gruppe junger Frauen“ war damals in der Frauenbundlandschaft ziemlich revolutionär, weil ja die Frauenbundmitglieder in der Schublade „ältere Betschwestern und Ratschkatln“ steckten. Wir merkten, dass die Interessen der jungen Frauen doch andere waren als die der älteren und wir wollten für beide etwas anbieten. Also erstellten wir ein separates Programm für beide Gruppen. Wir organisierten Skifahrten, Kochkurse und Vorträge zu Kinderthemen oder auch Bastelabende für die Jüngeren und kurze Ausflüge und entsprechende Vortagsthemen für die Älteren. Nur der Jahresausflug, die Faschingsgaudi, die Muttertagsfeier und das Sommerfest veranstalteten wir gemeinsam. Im Laufe der Jahre sind die Jüngeren dann aber auch älter geworden und die Gruppe junger Frauen wurde aufgelöst. Ich möchte heute noch der ehemaligen Vorsitzenden Maria Huber danken für die Toleranz und die Offenheit uns „Jungen“ gegenüber.

Für die Muttertagsfeier lässt sich die Vorstandschaft immer etwas
ganz Besonderes einfallen. Heuer traten einige als Comedian-Ladies auf,
begleitet von Stilla Ramsauer am Klavier.

Was ist heute das Besondere am Schierlinger Frauenbund?

Stilla Ramsauer: Wir haben momentan etwa 350 Mitglieder, davon sind 15 Frauen in der Vorstandschaft mit jeweils verschiedenen Aufgabenbereichen. Wenn man bedenkt, dass die Vorstandschaft bei anderen KDFB-Gruppen meist nur aus drei bis fünf Frauen besteht, ist das schon was Besonderes. Jede Frau aus der Vorstandschaft bringt sich nach ihren Talenten und Möglichkeiten in den Frauenbund ein. Dadurch ist diese ehrenamtliche Arbeit auf viele Schultern verteilt und daher leicht zu bewältigen. Wenn eine Frau einen Engpass hat, springt eben eine andere ein. Das funktioniert bei uns reibungslos und ohne jegliche Konflikte, was bei so vielen Frauen nicht selbstverständlich ist. Und der Spaß kommt bei uns nie zu kurz. Sei es das Schnäpschen, das unbedingt zum Palmbüscherlbinden gehört, oder Vorstandschaftsitzungen, die nach dem offiziellen Teil schon mal etwas verlängert werden, oder unsere berühmt-berüchtigten Ausflüge. Wir organisieren jeden Monat informative oder unterhaltsame Vorträge zu aktuellen Themen, ein oder zwei gemeinsame Musical-Besuche im Jahr oder eine Fahrt zu einer Maiandacht in Mariaort und natürlich den großen Weiberfasching am unsinnigen Donnerstag. Im Mai gibt’s eine Muttertagsfeier und vor der Sommerpause ein Sommerfest. Den Erlös vom Palmbüscherl-Verkauf und vom Frauenbund-Cafe beim Pfarrfest spenden wir jedes Jahr für Menschen in Notlagen oder für unsere Kindergärten. Wir sehen in unserer Arbeit die Erfüllung des Frauenbundmottos „sozial-caritatives Handeln und Bildung der Frauen im Glauben und im Vertrauen auf unseren Gott.“

So macht sogar Arbeit Spaß: Zusammenhelfen und dabei lustig sein
beim Palmbüscherl-Binden. Wer grad Zeit hat, kommt vorbei und macht mit.

Da ist ja ganz schön was los beim Frauenbund. Aber warum nennen Sie die Ausflüge berühmt-berüchtigt? Was muss man sich darunter vorstellen?

Stilla Ramsauer (lacht): Naja, die Organisation für die Jahresausflüge macht ja immer die Inge Blümel. Auf jeder Fahrt gibt es in den Fahrpausen die obligatorischen Leberkäs-Semmeln, Zuckerhörndln und Sekt. Im Bus wartet meistens auch noch eine Überraschung auf die Teilnehmerinnen. Die Inge nennt das das Ausflugs-Verwöhnprogramm. Außerdem ist immer viel geboten. Es werden auf der Fahrt und am Zielort Besonderheiten besichtigt und wir lassen es uns einfach gut gehn, sozusagen Wellness für Körper und Seele. Berüchtigt könnte man die Jahresausflüge deshalb nennen, weil meistens irgendwas Unvorhergesehenes passiert. Heuer ergab sich zum Beispiel in Berlin die Möglichkeit, mit einer Rikscha zu fahren, und eine Gruppe verpasste in der Nacht den letzten Bus zum Hotel. Die Mädels irrten dann eine Weile umher, bis sie einen Taxistand fanden. Vor zwei Jahren sorgten wir dafür, dass es in den Taschenboutiquen am Lago Maggiore 40 Handtaschen weniger gab, dafür in Schierling 40 Taschen mehr. Was 2012 beim Besuch einer Schmuckmanufaktur auf Rügen geschah, brauch ich wohl nicht zu sagen. Kleine Missgeschicke, die manchen Frauen passierten, die aber immer glimpflich ausgingen, will ich hier nicht einzeln ausführen. Erwähnen möchte ich aber noch, dass sich an den Abenden meistens eine Bar oder eine Kneipe findet, in der wir die flüssigen lokalen Köstlichkeiten verkosten können.

Der Schierlinger KDFB veranstaltet jedes Jahr einen Weiberfasching. Dafür
besorgen sich etliche der Frauen das gleiche Kostüm. Heuer gingen sie als
Charleston-Damen, sie waren auch schon Indianer, Gespenster oder Neandertaler.

Na da verpasst man ja direkt was, wenn man nicht dabei ist. Wie kann man beim Frauenbund Mitglied werden? Und wer kann Mitglied werden?

Stilla Ramsauer: Zum Schierlinger Frauenbund können alle Frauen aus Schierling und Umgebung kommen, egal welcher Konfession sie angehören. Auch das Alter ist nicht wichtig. Wir haben junge Frauen und Uromas. Bei uns ist jede Frau herzlich willkommen. Wir bieten viele Veranstaltungen oder Ausflüge an. Davon kann sich jedes Mitglied das Passende für sich aussuchen. Viele kommen zu allen Monatsversammlungen oder sind bei den meisten Fahrten dabei, andere nur ab und zu. Auf unserer Homepage http://www.frauenbund-schierling.de stehen viele Informationen über uns und das, was wir machen. Wer mag, kann sich über den Schierlinger Frauenbund auch telefonisch bei mir (09451/2112) oder meiner Stellvertreterin Roswitha Maurer (09451/2496) informieren.

In Mariaort feiert der Schierlinger Frauenbund jedes Jahr zusammen mit Pfarrer
Hans Bock eine Maiandacht. Auf dem Foto liest Stilla Ramsauer die Fürbitten.

   

   


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Das Interview führte Roswitha Geiger.

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