Katholischer Deutscher Frauenbund Schierling

   
Vielfalt des Glücks gelten lassen

Bernhard Suttner machte praktische Vorschläge, wie man sein Leben besser gestalten kann

    

Bernhard Suttner
   

 

Das Thema ist uralt. Schon immer wollten die Menschen immer mehr haben. „Wir müssen uns einen umfassenderen Begriff vom Wohlstand zurecht legen“, sagte der Bildungsreferent Bernhard Suttner bei seinem Vortrag beim Schierlinger Frauenbund. Und er bemängelte: „Unsere Meinung zum Wohlstand ist sehr einseitig, ist nur materiell auf Waren bezogen. Wir tauchen in die Warenwelt ein und freuen uns dann über unsere ‚Beute‘, die wir nach Hause tragen.“

Die Schierlinger KDFB-Vorsitzende Stilla Ramsauer begrüßte im katholischen Pfarrheim die zahlreichen Zuhörerinnen und Zuhörer. Sie informierte die Mitglieder, dass die Muttertagsfeier nicht wie ursprünglich angekündigt am 14. Mai stattfindet, sondern am 7. Mai. Außerdem bat sie um Unterstützung für den Losstand des Pfarrgemeinderates. Gebraucht werden Bastelsachen, Stricksachen, selbstgemachte Dinge, selbstgezogene Blumen und so weiter. Und sie wies darauf hin, dass noch Restbestände an Palmbüscherl da sind und zum Verkauf angeboten werden. Dann übergab das Wort an den Referenten.

Bernhard Suttner stellte sich vor, sprach über seinen Werdegang sowie seine jetzige Tätigkeit und kam dann auf das Thema des Abends: „Gut leben statt immer mehr haben“. In den Industriestaaten eignen sich die Menschen so viel wie möglich an materiellen Dingen an, in den Entwicklungsländern werden die Menschen immer mehr ausgebeutet und dadurch immer ärmer. Wer zukunftsfähig leben will, sollte gut leben statt immer mehr haben wollen. Suttner bat die Anwesenden, eine Minute in Stille die Gedanken laufen zu lassen und sich daran zu erinnern, wann im Leben ein richtig guter Tag war. Nach dieser Minute fragte er, ob die Leute an etwas Materielles oder eher an emotionale oder zwischenmenschliche Erlebnisse gedacht hatten. Wohlstand beziehe sich nämlich nicht nur auf materiellen Besitz, sondern mindestens genauso sehr auf Erlebnisse mit anderen Menschen und auf die Gefühlswelt. Nur werde dem Beziehungswohlstand und dem Zeitwohlstand heutzutage nicht mehr viel Beachtung geschenkt.

An einigen Beispielen erläuterte der Redner, dass schon die großen Weisheitslehren und Philosophen die Skepsis vor dem Reichsein kannten. Auch gebe es viele Sprichwörter zu diesem Thema, wie zum Beispiel „Allzu viel ist ungesund.“ Bernhard Suttner ist überzeugt: „Wer nur haben, haben, haben will, verfehlt ganz gezielt ein gutes Leben. Auch Geben ist eine Glückserfahrung.“ Er empfahl eine Kombination aus Material-, Zeit- und Beziehungswohlstand und die Menschen sollen doch die Vielfalt des Glücks gelten lassen.

Der Referent beleuchtete auch die Folgen der sich verstärkenden ökologischen Krise, an der der Lebensstil der Menschen in den Industrienationen schuld sei. Und er zeigte einige praktische Vorschläge auf, um das zu ändern. Man solle „Glump“ vermeiden, beim Einkaufen auf Qualität und Langlebigkeit achten und der Wegwerfmentalität entgegen wirken. Billige Sachen werden meist schneller kaputt, trendige Kleidung oder Möbel könne man oft schon bald nicht mehr sehen und werfe sie dann weg. Man solle hochwertige zeitlose Sachen kaufen, diese dann pflegen, erhalten und auch mal reparieren. Außerdem solle man Politiker unterstützen, die sich für eine weltweite gerechte Bezahlung der Arbeitskräfte einsetzen. Wenn möglich solle man regionale Produkte kaufen, weil da die Transportwege der Waren kürzer sind. Suttner plädierte auch dafür, manche Dinge gemeinsam zu nutzen. Oft sei es nicht unbedingt nötig, dass alle in einer Familie ein eigenes Auto haben. Ganz wichtig sei es auch, sich für Partner, Familie, Freunde und Kollegen immer wieder einmal Zeit zu nehmen für gemeinsame Erlebnisse. Und zu guter Letzt solle man sich selbst nicht vergessen: „Überlegen Sie sich: Wofür hab ich nie wirklich Zeit? Was hab ich schon lange nicht mehr gemacht? Was würde ich gerne wieder einmal tun? Und nehmen Sie sich die Zeit dafür!“
   

KDFB-Vorsitzende Stilla Ramsauer bedankte sich mit einem kleinen Präsent
bei Bernhard Suttner für den sehr informativen Vortrag.

   

   

   


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