Katholischer Deutscher Frauenbund Schierling

   
Rosa Wolken rechtzeitig beiseite schieben

Christa Oberhofer definierte den Begriff „Rabenmutter“ neu

Die „Rabenmutter“ ist in unserem Sprachgebrauch fest verankert als Bezeichnung für eine Frau, die ihre Kinder vernachlässigt. Doch eigentlich sollte der Ausdruck „Rabenmutter“ eine Auszeichnung sein, weil Raben eine ausgesprochen intensive Brutpflege betreiben und vorbildliche Vogeleltern sind. „Ich bin eine Rabenmutter, die auf ihr Herz und auf ihr Gefühl hört“, sagte Christa Oberhofer bei ihrem sehr humorvollen Vortrag beim Schierlinger Frauenbund.

Die Schierlinger KDFB-Vorsitzende Maria Koller begrüßte im katholischen Pfarrheim die Besucherinnen und zeigte eine wunderschöne Deko-Krone vor, wie sie am 24. Oktober in einem Bastelkurs hergestellt werden kann. Dann übergab Koller das Wort an die Gesundheitsberaterin und Kompetenz-Trainerin Christa Oberhofer, die selbst Mutter von drei Kindern ist. Sie stellte sich kurz vor und erzählte zum Einstieg in das Thema „Rabenmütter tun ihr Bestes – Sind wir wirklich so schlecht wie wir glauben?“ in Gedichtform und in Anlehnung an bekannte Märchen, dass das Leben mit einer Familie meistens ganz anders wird, als man sich das vorher vorgestellt hat. Man solle die rosa Wolken rechtzeitig beiseite schieben, weil sie sowieso irgendwann zerplatzen.

Die KDFB-Vorsitzenden Maria Koller (rechts), Maria Schmalhofer (links) und
Hedwig Spiegel (zweite von rechts) dankten der Gesundheitsberaterin und
Kompetenz-Trainerin Christa Oberhofer für den sehr unterhaltsamen Vortrag.

Sehr unterhaltsam und mit einem Augenzwinkern stellte die Referentin zehn verschiedene Muttertypen vor. So zum Beispiel die überfürsorgliche, übervorsichtige, überbehütende Glucke, deren Kinder oft Muttersöhnchen werden. Oder die Hypochonder-Mama, die 100 Prozent keimfrei, aber auch 100 Prozent spaßfrei ist und ihr großes medizinisches Fachwissen von Dr. Google bezieht. Oder die Förder-Mama, die mit viel zu vielen außerschulischen Förder-Aktivitäten dafür sorgt, dass bei ihrem Kind ja keine Gehirnzellen verkümmern. Oder die Biomasse-Mama, die immer weiß und bestimmt, was gesund und das allerbeste für ihre Kinder ist.

Christa Oberhofer verdeutlichte: „Stark bleiben ist die Devise einer Rabenmutter. Sie weiß, dass sie jeden Tag rund um die Uhr unbezahlt und gerne die Managerin eines kleinen Familienunternehmens ist. Sie ist für ihre Familie da, aber sie opfert sich nicht nur auf, sondern sie gönnt sich auch ab und zu eine Auszeit, um wieder Kraft zu tanken. Immer wieder mal eine oder ein paar Stunden der Stille nur für sich sind wichtig. In dieser Zeit soll man ruhen oder das tun, was einem selber Spaß macht und gut tut, also möglichst keine Hausarbeit.“

Der Austausch mit anderen Müttern bringe Gewissheit darüber, ob andere Kinder wirklich das alles dürfen, was sie behaupten. Rabenmütter tun das, von dem sie meinen, dass es richtig wäre. Alles perfekt machen gehe schon deshalb nicht, weil für jeden etwas anderes perfekt sei. Und die ach so guten Ratschläge von anderen Menschen, die oft selber keine Kinder haben, könne man sich zwar anhören, aber dann solle man ohne schlechtes Gewissen auf sein Herz und sein Bauchgefühl hören. Diese liegen nämlich meistens ziemlich richtig, auch wenn andere Leute etwas anderes sagen.

Nach dem Vortrag bedankten sich die KDFB-Vorsitzenden Maria Koller, Maria Schmalhofer und Hedwig Spiegel mit einem kleinen Geschenk bei Christa Oberhofer für den lustigen und sehr aufschlussreichen Vortrag. Der oben erwähnte Bastelkurs wird separat in der Tagespresse angekündigt.

   




   

   


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