Nassfilzen funktioniert durch Wärme, Wasser, Bewegung und Seife. Durch das warme Seifenwasser quellen die Wollfasern auf und es spreizt sich die oberste Schuppenschicht ab. Die Bewegung bewirkt eine enge Verbindung zwischen diesen Schuppen, so dass allmählich ein sehr fester Stoff entsteht. Benutzt wird Wolle, die gewaschen, gefärbt und gekämmt wurde. Beim Kurs zupfte man diese auf den Tischen in kleine Stücke, legte sie in mehreren, kreuzweise übereinander liegenden Lagen aus und machte alles mit warmem Seifenwasser nass. Es wurde Olivenöl-Seife verwendet, damit die Hände schön weich werden und nicht allzu sehr auslaugen.

Nun mussten die Kursteilnehmerinnen drücken und reiben, erst vorsichtig, dann immer fester, damit sich die Wollfasern gut verbinden konnten. Als Unterlage hatten sie ein Handtuch und darauf eine Noppenfolie ausgelegt. Am Schluss spülten sie die Filzstücke gut aus, um die Seife heraus zu waschen, sonst würde diese die Wolle angreifen. In den letzten Spülgang kam noch ein Schuss Essig zur Neutralisierung der letzten Seifenreste. So anstrengend die Arbeit auch war, die Damen können stolz sein auf ihre schönen, selbst gefertigten Kunstwerke. Als die ersten fertig waren, stellte man sich zum Foto. Wer da seine Arbeit noch nicht ganz beendet hatte, suchte sich aus den Mustern von Agnese Dewert etwas zum Herzeigen aus.