„Bleib cool, Mama!“
Marianne Moosburger zeigte
Wege aus dem Alltagsstress und definierte positiven und negativen Stress
Es gibt wohl kaum eine Mutter, die das noch nicht gehört
hat: „Bleib cool, Mama!“ Deshalb griff der Frauenbund das Thema auf und
machte es zum Motto eines Vortrags über Wege aus dem Alltagsstress.
Gymnasiallehrerin Marianne Moosburger berichtete von positivem und
negativem Stress, zeigte Wege zur Stressbewältigung auf und umrahmte ihre
Erläuterungen immer wieder mit humorvollen Beispielen.
Lachen schüttet
Glückshormone aus. Dafür sorgte Referentin Marianne Moosburger mit ihren amüsanten
Beispielen aus dem Alltag einer gestressten Frau.
Die Schierlinger KDFB-Vorsitzende Stilla Ramsauer begrüßte im katholischen
Pfarrheim die zahlreichen Zuhörerinnen und übergab das Wort dann gleich an
die Referentin. Diese erzählte als erstes sehr anschaulich von einem ganz
normalen Tag einer ganz normalen Hausfrau. Kochen, waschen, putzen,
Hausaufgaben betreuen - Mutter sein ist ein Full-Time-Job. Zu den
Hauptursachen für Stress zählte Marianne Moosburger die steten
Veränderungen in der Gesellschaft. Heute gelte statt des Ausspruchs „ich
denke, also bin ich“ eher „ich eile, also bin ich“. „Dabei gehört Stress
eigentlich zum Lebendigsein und kann sogar als lebensnotwendige
Anpassungsreaktion des Körpers definiert werden“, stellte sie fest. Der
positive Stress, Eu-Stress genannt, sei die Würze des Lebens und das
Hinarbeiten auf ein bestimmtes erfreuliches Ziel. Er bringe Lebensfreude,
Spannkraft, Vitalität und diene dem Leben. „Sieht man jedoch keinen Sinn
in seinem Tun und fehlen hinterher Anerkennung und ausreichend Zeit für
Erholung und Entspannung, so entsteht Dis-Stress, der negative, schädliche
Stress, der Körper und Seele krank macht“, verdeutlichte die
Gymnasiallehrerin.
Gebannt hingen die Besucherinnen an den Lippen der Referentin.
Stress entstehe nicht nur durch äußere Anforderungen, sondern auch durch
eigene Erwartungen. „Gut leben statt viel haben“ sei eine mögliche Devise
gegen den weit verbreiteten Konsumstress. Wenn Zeitwohlstand an die Stelle
von Güterreichtum gesetzt würde, sei schon ein großer Schritt in die
richtige Richtung getan. „Ein Mensch ist reich, wenn er sich dessen
bewusst ist, was er hat“, sagte sie und unterstrich diese These noch mit
dem Text „Anekdote zur Senkung der Arbeitsmoral“
von Heinrich Böll, in dem es um einen Fischer geht, der am Meer
sitzt und sich entspannt. Ein Passant meint, dass er doch mehr arbeiten
solle, damit er sich später ruhig zurücklehnen könne. Dabei tut er das
doch jetzt schon. „In der Familie ist der Abbau von Konflikten und
Spannungen wichtiger als alles andere. Als Mutter muss man sich für die
Anliegen der Kinder bewusst Zeit nehmen, denn glänzende Kinderaugen sind
viel mehr wert als ein glänzender Fußboden“, betonte die Sprecherin.
Vielfältig wie die Menschen seien auch die Strategien zur
Stressbewältigung. Für Frauen sei es wichtig, den Ärger mit anderen zu
teilen, denn das weibliche Geschlecht baut Stress durch Reden ab. Männer
dagegen vermindern Stress durch Bewegung. Zur Stressbewältigung empfahl
die Referentin zudem tiefes Ein- und Ausatmen, einen großen Schluck
Wasser, ein warmes Bad, angenehmes Licht und Schmusen. Gelassenheit und
ein Zeitmanagement mit Prioritäten sei zudem hilfreich. Die Bedeutung des
elterlichen Vorbildes für die Kinder war der vierfachen Mutter ein großes
Anliegen. Marianne Moosburger verstand es ausgezeichnet, dieses eigentlich
trockene Thema mit amüsanten Beispielen auszuschmücken und damit die
Lachmuskeln zu strapazieren. Zu Ende ging der Vortrag dann aber
nachdenklich mit dem Text „Wächst
ein Kind auf“. Darin wird aufgezählt,
was ein Kind Gutes oder Schlechtes aus dem lernt, wie es behandelt wird.
Mit einem herbstlichen Gesteck danke Stilla Ramsauer für den interessanten
Vortrag und lud die Anwesenden zur Tagesfahrt zum Schliersee mit Besuch
des Wasmeier-Museums am Samstag, den 11. Oktober, ein. Anmeldung ist bis
zum 1. Oktober noch möglich bei Stilla Ramsauer unter Telefon 09451/2112.
KDFB-Vorsitzende
Stilla Ramsauer bedankte sich bei Marianne Moosburger für den unterhaltsamen
Vortrag.
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